Mehrere verschiedene Küchenstücke.

Zucker macht nicht mobil – weder bei Arbeit, Sport noch Spiel

Unser Gehirn ist ein wahrer Energiefresser. Zucker hat viel Energie. Viel Zucker hilft also viel? Seit Jahrzehnten verkauft uns die Lebensmittelwerbung diese einfache Logik. Wissenschaftlich erwiesen ist eher eine bedenkliche Wechselwirkung zwischen dem beständig wachsenden Zuckerkonsum und der Zunahme etlicher Erkrankungen – von Diabetes Typ II über Herzinfarkte bis hin zu Demenz.

Richtig ist, dass Zucker in nahezu allen Lebensmitteln vorkommt. Offensichtliche Zuckergiganten wie Schokoladenaufstriche und Marmeladen erfahren ernsthafte Konkurrenz, auch in vermeintlich gesunden Bioprodukten. Müslis und Frühstücksflocken mit einem derartigen Siegel wiesen nach Untersuchungen durch Wissenschaftler der Universität Hohenheim bis zu 22,5 Gramm Zucker in 100 Gramm Inhalt auf. Diese speziell für Kinder angepriesenen Produkte beinhalten somit deutlich mehr Zucker als die WHO selbst für Erwachsene für einen ganzen Tag empfiehlt – und das nur zum Frühstück.

Stellt sich die Frage, ob das wirklich so schlimm ist. Neue Erkenntnisse zeigen: Ja, denn das Gehirn reagiert auf die Zuckerüberdosierung ähnlich wie auf eine Vergiftung. Im Ergebnis wird die Glukose-Zufuhr, der Nährboden unserer Hirnfunktionen, sogar so stark gedrosselt, dass das Gehirn und besonders das Lernzentrum nachweislich schrumpfen. Darmhaushalt und Insulinversorgung leiden zusätzlich. Hier sehen Wissenschaftler die Ursachen sowohl für die massive Zunahme des Diabetes Typ II, ursprünglich als Alters-Diabetes bekannt, bereits bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie für vermehrte Demenzerkrankungen.

Lustvoll ist der Zuckerkonsum, da Süße seit den Ursprüngen der Menschheit lange sehr selten war und der Organismus belohnende Hormone beim Konsum ausschüttet. In kleinen Dosen war Zucker wertvoll. Die einfache Verfügbarkeit heute führt bei vielen Menschen jedoch regelrecht zu einer Abhängigkeit. Bitterstoffe, die für viele gesunde Darmfunktionen enorm wichtig sind, werden zunehmend vermieden. Der Versuch, Zucker durch Süßstoffe zu ersetzen, ist dabei keine echte Alternative. Denn unabhängig von der Frage, welche Süßstoffe wiederum schädigend auf den Organismus einwirken können, trainieren wir den Körper so nur weiter auf das Belohnungssystem Süße, das zu einer Spirale der Gier führen kann. Darum werden Süßstoffe ja auch gezielt in der Tiermast eingesetzt.

Unterm Strich bleibt die Aufforderung an jeden Einzelnen, sehr achtsam mit dem eigenen Zuckerkonsum umzugehen. Dabei gibt es im modernen Alltag nahezu keinen Menschen, der nicht zumindest latent Zucker-Junkie ist. Wir sind davon überzeugt: Die Chiropraktik kann dabei unterstützen, die daraus resultierenden neurologischen Interferenzen zu minimieren. Ergänzend sollte abgeklärt werden, ob eine Darmsanierung notwendig ist. Präventiv können sich – neben dem Verzicht – Vitamin- und Pflanzenpräparate sowie ein gezieltes Bewegungsprogramm positiv auswirken, um die entstandenen Stoffwechselproblematiken gezielt in den Griff zu bekommen.

Fragen zu diesem komplexen Thema beantworten wir gern in unserer Praxis.

Lesetipps:

  • Welt am Sonntag Nr. 43, vom 25.Oktober 2015, Süßes Gift
  • Peter Martin, Zucker für die Welt
  • Guila Enders, Darm mit Charme