Zwei Jugendliche sitzen auf einer Steinmauer und gucken in ihr Smartphone. In der einen Hand halten sie ihr Smartphone, mit der anderen stützen sie ihren Kopf.

Pokémon go – oder: der Aufstieg der Smombies

„Pokémon go“ könnte einer ganzen Generation zum Verhängnis werden. Smombie war zwar schon 2015 das Jugendwort des Jahres, mit der neuen Pokémon-Handy-App hat der Begriff jedoch wieder an Bedeutung gewonnen. Er kombiniert die Worte Smartphone und Zombie. Gemeint sind damit Menschen, die nur noch auf ihr Handy starren und dadurch ihre Umwelt nicht mehr richtig wahrnehmen. Ständig laufen die Spieler mit dem Blick fest auf ihr Handy gerichtet durch die Gegend. Neben einem erhöhten Unfallrisiko durch Unachtsamkeit im Straßenverkehr wirkt sich diese Haltung auch fatal auf die Nackenmuskulatur und damit die Rückengesundheit aus.

Treffenderweise werden solche Beschwerden unter dem Begriff „Handynacken“ zusammengefasst. In der Fachsprache wird das Krankheitsbild als „Forward Headposture Syndrome“ bezeichnet und ist schon länger eine weit verbreitete Diagnose. Betroffen sind auch Berufstätige, die den ganzen Tag vor dem Computer sitzen. Durch das ständige Neigen des Kopfes zum Bildschirm wird die Wirbelsäule übersteckt, Muskelverspannungen im Nacken- und Schulterbereich sind die Folge. Schon wenn die Halswirbelsäule nur um 15 Grad nach vorne geneigt ist, wirken zusätzlich zum Gewicht des Kopfes noch weitere 13 Kilo auf den Rücken ein. Wer während des Gehens auf sein Handy guckt, dehnt seinen Nacken um mehr als 45 Grad. Dabei wirken Kräfte von über 20 Kilo auf den jeweiligen Nutzer ein – so als würde derjenige mit einem Kasten Wasser im Genick herumlaufen. Einleuchtend, dass sowas auf Dauer nicht gesund sein kann.

Infolge solcher Fehlhaltungen werden Sehnen, Muskeln und Bandscheiben stark strapaziert sowie die Halswirbelsäule überlastet. Langfristig gesehen kann das zu dauerhaften Muskelverhärtungen, Schmerzen und Verschleißerscheinungen führen.